„Zum Glück Ostseestrand: Ferien Küste Kuckucksmänner“ von Frida Luise Sommerkorn


Endlich Ferien! Ab an die Küste! Wären da nicht diese Kuckucksmänner …

Prerow an der Ostsee ist das langersehnte Urlaubsziel von Jessica, ihren Zwillingen Jette und Timm sowie ihrer besten Freundin Teresa. Aber wie fährt man so ein riesiges Wohnmobil? Was machen, wenn der Durchmarsch die Mannschaft ereilt? Und wo ist die Grube, die sich auftut, wenn man als einzig bekleideter Mensch am FKK-Strand landet? Alles kein Problem!

Mit viel Witz und Humor meistert die kleine Reisegruppe jede Hürde. Auch dann noch, als Knud (der Teresa den Kopf verdreht), Conrad (der eigentlich Haus und Hamster hüten soll) und Andreas (der Exmann mit zweifelhaften Liebesschwüren) das beschauliche Urlaubsleben durcheinander würfeln.

Einkaufen: Kindle | Tolino | Taschenbuch
Kennenlernen: Frida Luise Sommerkorn

Leseprobe

Feriensonntag
Ein spitzer Schrei ließ alle Insassen des Wohnmobils zusammenzucken. Jessica, die gerade
dabei war, die Frühstückseier in die Pfanne zu hauen, stieß vor Schreck mit dem Kopf gegen die oberen Schränke. Stöhnend rieb sie sich die schmerzhafte Stelle.
»Aua! Tessi, ist alles in Ordnung?« fragte sie.
»Nichts ist in Ordnung! Ich habe alles vergessen!« kam es kreischend aus dem Bad zurück.
Noch immer tastend, ob es wohl eine Beule geben würde, überlegte Jessica, was Teresa gemeint haben könnte.
Mit einem lauten Knall ging die schmale Badtür auf und Teresa stürzte heraus. Sie hatte sich die Haare hochgesteckt und ein Haarband hielt zusätzlich den Pony aus dem Gesicht. Das Gesicht selbst war mit einer seifigen Masse überzogen und um die Augen klebten feuchte Pads.
»Hier!« Sie hielt Jessica die große Ausgabe eines Beautykoffers hin. »Schau selbst. Es ist nicht drin!«
»Was ist nicht drin?« wollte Jessica wissen.
»Na, was wohl. Das Wichtigste überhaupt!« antwortete Teresa genervt.
Jessica schaute kurz nach, ob ihre Kinder außer Flüsterweite waren. Sie lagen aber noch seelenruhig in ihren Betten.
»Du meinst die Pille?« wisperte sie ihrer Freundin zu.
»Quatsch, ich habe eine Spirale. Meinst du, ich lasse mir ein Kind andrehen, nur weil ich die Pille mal vergessen habe?« antwortete Teresa ohne Rücksicht auf Zuhörer.
»Psst.« Jessica machte mit dem Kopf eindeutige Zeichen in Richtung Kinder.
»Ach was. Die wissen längst, wie sowas funktioniert«, war Teresas Kommentar dazu.
»Tessi, also echt. Sie sind zehn. Mach mal halblang.« Jessica war leicht angesäuert. »Was ist denn nun? Was hast du so Lebenswichtiges vergessen?«
»Meine … komplette … Schminke«, stöhnte Teresa laut auf und fing erneut an, in dem Koffer zu kramen.
»Was soll ich nur machen? Ich kann doch nicht ungeschminkt rausgehen!«
Seufzend blies Jessica die Luft durch die Lippen.
»Du kannst dich bei mir bedienen. Und Montag kaufst du einfach alles neu«, bot sie ihrer Freundin an.
»Neu? Das hat alles ein Vermögen gekostet! Und meine Schminke gibt es auch nicht in so einem billigen Drogeriemarkt, in den du immer einkaufen gehst.«
Verzweifelt klappte Teresa das Beautycase zu.
»Und überhaupt! Weißt du, was ich meiner Haut antue, wenn ich jetzt deinen Kram nehme?«
»Nein, weiß ich nicht«, antwortete Jessica beleidigt und widmete sich wieder der Frühstücksvorbereitung. Die Eier hatte sie gerade noch so vor dem Verbrennungstod retten können.
Verdrossen murmelnd verschwand Teresa wieder im Bad und schmiss die Tür hinter sich zu.
Das fing ja prima an, dachte Jessica. Sie war froh, dass die erste Nacht so gut geklappt hatte, obwohl nicht alles reibungslos gelaufen war. Sie hatten erst spät einen Platz für das Wohnmobil gefunden. Und nur unter großem Protest ihrer Tochter waren sie am Waldrand einfach stehen geblieben. Verbotenerweise.
Das wusste Jessica auch. Manchmal musste man eben etwas Verbotenes tun. Es war schon fast dunkel, alle hatten furchtbaren Hunger und morgens wollten sie sowieso ganz zeitig wieder los. Das hatte dann auch Jette überzeugt.

[…]


Entdecke mehr von Buch-Sonar

Melde dich für ein Abonnement an, um die neuesten Beiträge per E-Mail zu erhalten.

Hinterlasse einen Kommentar