Was hat ein frisch zugezogener Amtsrichter mit frechem Fliederdiebstahl zu tun? Mehr als ihm lieb ist!
Sophies Leben in der malerischen Kleinstadt Cricklewick verläuft in geordneten Bahnen – bis zwei Stürme es gleichzeitig durcheinanderwirbeln: Ihre exzentrische Tante Augusta kehrt nach fünfzehn Jahren aus Thailand zurück und besteht auf einem Willkommensfest. Und nebenan zieht James Harrington ein, ein prinzipientreuer Amtsrichter mit charmanten Lächeln und einem erschreckend chaotischen Garten. Mit beidem würde Sophie durchaus fertig werden, doch prompt taucht ihr Ex-Mann Pete bei der Feier auf. Und er ist sehr schnell einem Fliederdiebstahl auf der Spur, der den frisch gebackenen Amtsrichter James erheblich in Verlegenheit bringt. Unschuldig zu sein, genügt eben oft nicht, um ungeschoren zu bleiben.
Für Sophie bedeutet das, herauszufinden, was wirklich passiert ist und vor allem, wer künftig in ihr Leben gehört.
Eine bezaubernde Frühlingsromanze mit britischem Humor – ebenso unwiderstehlich wie der Duft frisch geschnittenen Flieders.
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Duft des Frühlings
Sophie kniete auf krümeliger Gartenerde, einen Topf mit leuchtend violettem Phlox neben sich, als ihr Handy klingelte.
Sie wischte sich eine vorwitzige Haarsträhne aus dem Gesicht, hinterließ dabei einen Streifen Erde auf ihrer Stirn und griff nach dem summenden Gerät auf der Gartenmauer.
Die Maisonne kitzelte angenehm ihren Nacken, und ein vorwitziges Rotkehlchen beäugte aus sicherer Entfernung neugierig ihre Grabungsarbeiten.
„Augusta“, las sie auf dem Display und wunderte sich.
Ihre Tante rief grundsätzlich nur an, wenn sie etwas Dramatisches zu verkünden hatte – wie beispielsweise jene scheinbar harmlose Mitteilung vor fünfzehn Jahren, dass sie mal eben nach Thailand reisen würde. Aus mal eben waren anderthalb Jahrzehnte geworden, in denen Augusta hauptsächlich durch exotische Postkarten und gelegentliche Videoanrufe zu unmöglichen Uhrzeiten präsent gewesen war.
„Liebes!“ Im Hintergrund lärmte eine Flughafendurchsage. „Ich komme zurück!“
Sophie machte einen Schritt auf den Plattenweg.
„Nach Hampshire? Wirklich? Oder erst einmal generell nach England?“
„Die höheren Mächte haben mir zu verstehen gegeben, es sei Zeit“, verkündete Augusta mit jener theatralischen Inbrunst, die sie sich in Thailand offenbar bewahrt hatte. „Ich lande übermorgen in Heathrow. Mit achtundsechzig Teesorten und der Erleuchtung eines halben Lebens im Gepäck.“
Sophie musste lachen. Das klang so sehr nach Augusta – überschwänglich, lebensbejahend und völlig unbekümmert, was die praktischen Details betraf. „Und wo gedenkst du zu wohnen, während du Hampshire mit deiner Erleuchtung beglückst?“
Augusta schnalzte. „Sophielein, du klingst wie deine Mutter. Immer sofort das Praktische im Blick. Keine Sorge, ich habe nicht vor, dein geordnetes Leben von nun an durcheinanderzubringen. Nur vorübergehend.“
Sophie starrte auf die frisch umgegrabene Rabatte zu ihren Füßen. „Das… das ist ja wunderbar. Aber übermorgen schon? Ich könnte ein Zimmer im Crown Inn buchen …“
„Unsinn, mein Schatz. Ich komme zu dir. Nur für ein paar Tage, dann finde ich etwas Eigenes. Vorausgesetzt, ich bleibe. Das hängt davon ab, ob unsere kleine Stadt noch immer ein Ort zum Atmen ist oder ob auch hier inzwischen die Hektik der modernen Welt eingezogen ist.“
Sophie blickte über ihren Garten. Die Mailuft war so klar, dass man die sanften Hügel am Horizont in nahezu überirdischem Grün sehen konnte. Die frühen Rosen begannen zu knospen, und der Flieder – oh, der Flieder! Er stand schon fast in Blüte, schon jetzt eine prachtvolle Wolke aus verschiedenen Lila- und Violetttönen, die die Luft mit den ersten Andeutungen eines Duftes erfüllte, der Sophie jedes Jahr aufs Neue herbeisehnte.
[…]
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