Eine schmerzerfüllte Liebe. Magische und irdische Welten, die miteinander verschmelzen. Eine Prophezeiung, die den Krieg entfesselt. Und eine fantastische Reise, die Verlorenes zurückbringt.
Caled, knallharter Ausbilder und Bodyguard des Clanerben der unsterblichen Nachtschatten, lebt als angesehenes Clanmitglied ein luxuriöses Leben im Finanzzentrum Chicagos. Obwohl gelangweilt und unterfordert, hat er seine Herkunft und die Clantreue nie infrage gestellt. Bis die uralte Magierin Ma Ling Zweifel sät. Als Caled in der Menschenwelt eines der seltenen Lichtwesen findet, um die sich nur noch Sagen ranken und die vernichtet und ausgestorben schienen, gerät seine Welt aus den Fugen. Die Begegnung mit der vermeintlichen Feindin Aryan, die sein kühles Herz berührt, zwingt Caled zu einer folgenschweren Entscheidung. Will er sie retten, muss er sich gegen seinen Clanlord stellen. Durch Aryan entdeckt Caled, dass weit mehr in ihm steckt, als seine angebliche Familie je wahrhaben wollte. Denn längst geht es um viel mehr als nur Clanloyalität … Die Sehnsucht nach Pandragian erwacht!
Magisch, spannend und voller Gefahr. Hedy Loewe erfindet Urban-Fantasy neu. Was mit einem Road Trip zweier Unsterblicher und einer Alien beginnt, endet in einem unbekannten Kontinent voller ungewöhnlicher Wesen und fantastischer Magie.
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Leseprobe
Caled hasste Chicago zur Rushhour. Die Stadt war laut, stank nach Abgasen und war überfüllt mit Wesen, die er verachtete. Menschen! Er ballte die Fäuste in den Taschen seiner schweren Lederjacke und lief zum nächsten Metro-Eingang. So eine Scheiße. Wenigstens musste er sich nur zwei Stationen durch diese schlecht riechenden Menschenmassen quälen, dann hätte er die Werkstatt erreicht, die den Hummer des Clanprinzen reparieren sollte. Ausgerechnet in der Rushhour musste er für das Söhnchen des Chefs das Fahrzeug holen. Dafür würde er Daryo die Ohren langziehen. Oder noch besser: ihm die gebrochene Nase geraderücken. Den Schmerz gönnte Caled dem Kleinen, wie er Daryo für gewöhnlich nannte. Normalerweise nahm Caled jeden Auftrag ohne Murren und Zögern an. Das gehörte sich so für den Sicherheitschef des Clanlords und Ausbilder seines Sohns. Aber diesmal fluchte er leise. Es wäre Daryos Aufgabe gewesen. Aber nein, der war im Moment etwas derangiert, die gebrochene Nase und das zerschlagene Gesicht waren nicht öffentlichkeitstauglich. Natürlich machte der Clanchef wieder einmal Caled dafür verantwortlich, wenn sein Söhnchen es nicht schaffte, selbstständig und ohne Blessuren aus einem Streit herauszukommen, den er selbst provoziert hatte. Daryo war für Caled zwar wie ein zugegebenermaßen nerviger kleiner Bruder, aber er war auch der Erbe des ersten Clans. Thronfolger sozusagen. Aber leider benahm er sich in den letzten Monaten zunehmend weniger so, wie sein Vater Bidolf es von ihm erwartete. Und dummerweise schob Bidolf Daryos Eskapaden immer wieder Caled in die Schuhe. Bidolf hatte ja nicht die geringste Ahnung, wie oft Caled ihn in letzter Zeit schon aus diversen Schwierigkeiten herausgehauen hatte. Daryo ließ sich einfach zu oft mit Menschen ein. Und nicht mit den einfachsten dieser Spezies. Egal. In spätestens einer halben Stunde würde Caled wieder zurück im Clangebäude sein, dann war Feierabend, wie die Menschen das nannten. Er würde sich im Club mit einem der Mädchen abreagieren und sich dann in seinen Teil des Penthouse zurückziehen, bei einem Glas Wein in die Sterne starren und die Stille und den Blick auf den Lake Michigan genießen. Dabei würde er sich wie fast jede Nacht fragen, woher diese Sehnsucht kam, die ihn packte, wenn er allein war. Caled schaute keinen der Menschen an, die sich schleunigst auf die Seite bewegten, wenn er sich näherte. Diese meist minderbemittelten, kurzlebigen Gestalten interessierten ihn einfach nicht, und deshalb gab er sich gar nicht erst mit ihnen ab. Caled war ein Einzelgänger. Er tat für den Clan seine Pflicht, aber sogar von den gesellschaftlichen Ereignissen des ersten Clans hielt er sich fern, wann immer er es konnte, ohne den Clanlord zu verärgern. Und jetzt befand er sich inmitten genau der Menschenmassen, die er für gewöhnlich nicht ausstehen konnte.
Je näher er den Treppen kam, die zur Metrostation hinunterführten, desto voller wurde es. Das war für den frühen Abend nicht ungewöhnlich, aber heute schien dieser Teil von Chicago aus allen Nähten zu platzen. In der Nähe fand irgendeine Großveranstaltung statt, die auch noch jede Menge Touristen angelockt hatte. Und die Bears spielten auf dem Soldier Field Football.
Caled blieb nichts anderes übrig, als mit dem Menschenstrom zu schwimmen. Es hatte keinen Sinn zu drängeln, schon die Rolltreppen waren übervoll, und der Bahnsteig war überfüllt. Ich hätte lieber die zwei Stationen laufen sollen, dachte er, verärgert über seine Gedankenlosigkeit. Oder warum zum Teufel hatte er sich nicht einfach in ein Taxi gesetzt? Es war so voll, dass er unmöglich umdrehen konnte, ohne brutal zu werden. Doch die Regel Nummer eins lautete: in der Menschenwelt nicht aufzufallen.
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