Wochenendgruß mit Buchzitat von André Gide


Allen, die noch keinen Neujahrgruß von mir erhalten haben, rufe ich heute letztmalig zu: Willkommen im neuen Jahr, das euch Gesundheit, Glück und Wohlstand bringen möge.

Es hat frostig begonnen, das neue Jahr. Das gilt sowohl für die allgemeine Stimmung als auch ganz konkret, also wettertechnisch. Deshalb, bevor es um Bücher und erbauliche Unterhaltung geht, will ich eure Gedanken auf die Wildtiere lenken, insbesondere die Vögel. Für sie sind die Minustemperaturen eine Belastungsprobe, denn die tiefgefrorene Natur gibt gerade wenig Nahrung frei. Anfang Januar hat der NABU eine deutschlandweite Zählung der Wintervögel veranstaltet. Sie ergab, dass nach Jahren des Rückgangs die Zahl der heimischen Vögel endlich wieder steigt. Ich kann das, mit Blick auf das täglich gut besuchte Futterhaus vor meinem Fenster, nur bestätigen. Um diesen positiven Trend zu unterstützen, sollten wir den Wintervögeln mit Futterstellen helfen, damit möglichst viele von ihnen den Frühling erleben. Ein paar Körnchen sind schnell gestreut, und vielleicht flattern schon die ersten dankbaren Besucher herbei, wenn ihr euch danach zum Lesen an ein gemütliches Plätzchen zurückzieht. Womit wir beim heutigen Buchzitat sind, das keiner weiteren Erläuterung bedarf:

“Das Buch, ein Haufen toter Buchstaben? Nein, ein Sack voll Samenkörner.” (André Gide)

Den Namen André Gide (1869-1951) hört man eher selten. Zu Lebzeiten war er ein namhafter französischer Schriftsteller, der immer wieder durch Kontroversen und Skandale auf sich aufmerksam machte. Wie umstritten er war, dafür zeugt die Tatsache, dass André Gide 1947 der Literaturnobelpreis verliehen wurde und 1952 sein Gesamtwerk von der katholischen Kirche auf den Index Romanus, dem Verzeichnis der verbotenen Bücher, gesetzt wurde. Woraus ersichtlich ist, dass die in Büchern gestreuten Samenkörner zur gleichen Zeit für den einen gut bekömmlich und für den anderen schwer verdaulich sein können.

Ich wünsche euch ein schönes Wochenende mit viel Lesezeit.
Lutz vom Buch-Sonar


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