War er auch bei euch, der Nikolaus? Der wundertätige Heilige mit dem großen Herzen für Bedürftige? Mit seinen stiefelfüllenden Kleinigkeiten macht er unmissverständlich klar, worum es an Weihnachten, neben aller kuscheliger Feierlichkeit, vor allem geht: Geschenke. Mit dem Entzünden der zweiten Kerze nähert sich die Adventszeit fast schon der Zielgeraden. Wer seine Lieben beschenken möchte und bisher nur den Wunschzettel hat, sollte langsam in Bewegung kommen. Die wenigsten von uns werden im Verborgenen hämmern und feilen und kleben, sondern einen Kassenscanner piepsen lassen. Einkaufen ist angesagt. Und weil ihr jetzt schon so gut wie auf dem Weg seid, flüstere ich euch noch schnell ins Ohr: Schenkt Bücher! Es gibt kein besseres Geschenk. Und wenn ihr nicht wisst, welches Buch es sein soll, dann verschenkt eines, das ihr selbst ins Herz geschlossen habt. Friedrich Nietzsche sagt:
„Ein Buch, das man liebt, darf man nicht leihen, sondern muss es besitzen.“ (Friedrich Nietzsche)
Dieser Gedanke auf einen Freund angewendet, heißt: Leiht ihm nicht euer Lieblingsbuch, sondern kauft ihm sein eigenes Exemplar. Oder: Borgt euch kein Buch von ihm, sondern wünscht es euch als Geschenk zum Weihnachtsfest. Da fällt mir ein: Es muss nicht einmal immer ums Kaufen gehen. Wie wäre es, sich Bücher zu ertauschen? So wie bei den öffentlichen Bücherschränken. Ein Buch geben, ein Buch nehmen – natürlich nicht so, dass die Bücherbox zur Sammelstelle von Fehlkäufen wird. Unter Kollegen, im Verein oder in der Schulklasse könnte ein Julklapp mit Lesestoff veranstaltet werden. Jeder nimmt ein Buch aus dem Regal, verpackt es hübsch und verschenkt es weiter. Gerade stelle ich es mir konkret vor und merke, mir sind die Pferde durchgegangen. Welches Buch wähle ich aus? Meine Favoriten gebe ich nicht her, freue ich mich doch, sie zu besitzen. Hatte ich nicht irgendwo eines doppelt? Nein, ich glaube, ich würde einfach eines kaufen – und sei es auf dem Flohmarkt, um unentlarvt zu bleiben. Hoffentlich erweist es sich dann nicht als Fundstück, das ich für mich behalten möchte. Denn Buchgeschenke machen Freude – dir, mir, uns allen.
Ich wünsche euch einen schönen und stressarmen zweiten Advent. Möge keine Vorfreude enttäuscht werden und jedes neue Buch ein Glücksgriff sein. Habt ein schönes Wochenende mit reichlich Lesezeit.
Lutz vom Buch-Sonar
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