„Endzeit – Die Todesinsel“ von Livia Pipes


Ein perfider Plan. Eine einsame Insel. Ein ungewisser Ausgang.

Im Jahr 2035 sieht sich der Fitnesstrainer Jay Carter mit finanziellen Schwierigkeiten konfrontiert und wagt einen verzweifelten Schritt: Die Anmeldung für ein Casting, das weit über die Grenzen gefährlicher Survival-Abenteuer hinausgeht.

Auf einem verlassenen Fabrikgelände in New York kreuzt sein Weg den von Zoe – eine junge Frau, die unter der Tyrannei ihres Freundes Carl leidet. Ihre Sehnsucht nach einer besseren Zukunft für sich und ihre Zwillingsschwester verbindet sie mit Jay auf unerwartete Weise.

Doch bevor sie sich versehen, enthüllt sich den beiden und den übrigen Teilnehmern des Castings die schockierende Wahrheit hinter dem spektakulären Event: Ein halbes Jahr lang müssen sie auf einer abgeschiedenen karibischen Insel ums Überleben kämpfen. Tückische Tierwelt, giftige Flora, knappe Nahrung und unberechenbare Wetterwechsel werden zu ihrem gnadenlosen Alltag.

Die freiwillige Teilnahme an herausfordernden Prüfungen verspricht verbesserte Bedingungen, doch in diesem Spiel der Extreme gibt es eine furchterregende Besonderheit, die alles verändert. Medizinische Versorgung ist auf der Insel nicht vorgesehen. Kein Rettungsschirm in der Not. Und der Ausstieg ist lediglich einem einzigen Teilnehmer in den ersten vierzehn Tagen gestattet. Diejenigen, die bleiben, sind der Härte des Dschungels und ihren inneren Dämonen ausgeliefert.

Unwissend, dass sie lediglich Marionetten in einem perfiden Plan sind, unterschreiben die sechs auserwählten Gewinner den Vertrag. Als sich die Ereignisse überschlagen, wird ihnen klar: Sie sind gefangen in einem brutalen Spiel, in dem das Überleben zum ultimativen Preis wird.

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Leseprobe

Zoe fühlte den erfrischenden Schock, als das Wasser sie umhüllte. Ihre Arme und Beine bewegten sich synchron, während sie auf ihr Ziel zu schwamm. Easy. Es war leichter als gedacht. Mit einem lachenden Gesicht sah sie zu der Drohne, die über ihr flog.
Doch schon nach den ersten dreißig Metern merkte sie, dass sie sich geirrt hatte. Sie spürte plötzlich eine unerwartet starke Strömung, die sie abdrifteten, ließ und vom Kurs abbrachte.
Sie sah zu der Insel, die nun wieder weiter weg zu sein schien. Oh nein! Nein! Ihr Herz hämmerte hart gegen ihren Brustkorb.
Okay, bleib ruhig! dachte sie. Bleib ruhig! Sich aufzuregen bringt dir gar nichts. Du schaffst das. Vielleicht dauert es länger, aber du schaffst das!
Zoe kämpfte gegen die Strömung an. Sie wusste, dass es jetzt wichtig war, konzentriert zu bleiben und nicht in Panik zu geraten. Aber die Distanz schien unüberwindbar zu sein, und langsam stiegen Zweifel in ihr auf. War es möglich, diese Entfernung zu schaffen? Warum setzten sie sie so einer Gefahr aus?
Zug um Zug schwamm sie weiter. Ich lasse mich nicht kleinkriegen. Niemals! Ihr Puls dröhnte immer lauter. Ich schaffe das!
Mitten in ihrer Erschöpfung und Unsicherheit glaubte sie, einen Schatten unter sich zu erkennen. Ihre Augen weiteten sich vor Angst. What the Fuck! Ist das ein Rochen? Oder ein Hai?
Ihr Herz setzte einen Schlag aus, und der Gedanke an einen Hai ließ ihre Anstrengungen noch intensiver werden. Vielleicht bildete sie sich auch alles nur ein?
Entschlossen, sich nicht von ihren Ängsten überwältigen zu lassen, setzte Zoe ihre Schwimmbewegungen fort.
Sie versuchte, die Gedanken an mögliche Gefahren zu verdrängen und sich stattdessen auf ihren eigentlichen Plan zu konzentrieren – das Ufer zu erreichen.
Die Minuten vergingen wie Stunden, während sie sich durch das türkisfarbene Wasser kämpfte. Die Strömung zehrte an ihren Kräften, und die Unsicherheit darüber, was sich unter ihr befand, ließ sie noch schneller schwimmen.
Doch plötzlich war der Schatten wieder da, er wurde klarer, und ihre Befürchtungen wurden bestätigt. Es ist ein Hai! dachte sie. Scheiße! Es ist wirklich ein Hai!
Ein Schauer lief ihr über den Rücken. Warte, warte! Solange ich ihn nicht provoziere, wird er mir nichts tun. Aber was sollte sie tun? Weiterschwimmen oder sich möglichst großmachen und sich treiben lassen?
Nein, sie konnte es sich nicht leisten, einfach auf das Meer hinauszutreiben. Jeden Meter hatte sie sich hart erkämpft.
Mit rasendem Puls sah sich Zoe nach dem Schatten um, konnte ihn aber nicht entdecken. Ließ der Hai sie ein weiteres Mal in Ruhe?
»Okay, weiter!«, spornte sie sich an. Ich muss weiter! Sie zwang ihre Muskeln, sich anzustrengen, und ignorierte den brennenden Durst in ihrer Kehle. Der Strand schien nun doch immer näher zu rücken, und die Hoffnung auf Erfolg gab ihr neue Energie.

[…]


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