„(Don’t) kiss the Cheerleader“ von Mia Caron


AMERICAN PIE meets SHADES OF GREY

Rule #1 aus dem NFL Cheerleader Handbuch:
Halte dich von Footballspielern fern. Persönliche, private oder soziale Beziehungen zu Spielern sind strengstens untersagt. Das bedeutet auch, dass ihr euch auf keinen Fall verabreden dürft. Verstöße dagegen werden mindestens mit einer Abmahnung und Geldstrafe belegt, können aber auch zur fristlosen Kündigung führen.

Jenna:
Mein Traum war es schon immer, Cheerleader zu werden. Als Tänzerin liebe ich Kontrolle und arbeite hart an mir. Am Ziel meiner Träume tackelt mich ein riesiger Tight End … und all meine schöne Kontrolle schmilzt mitsamt meines Höschens, denn Connor McShaw liebt die Kontrolle ebenfalls.
Über mich.
Allerdings ist er noch nie an einen vorlauten Fratz geraten, der ihm so richtig Feuer unterm Dach macht.
Bis jetzt.
Er will meine Karriere zerstören? Er will mich zähmen und zu seinem Spielzeug machen?
Bring it on, Baby! Eher mache ich aus diesem Pseudo-Dom ein kuscheliges Haustier, als ihm zu gehorchen.

Einkaufen: Kindle | Taschenbuch – Kennenlernen: Mia Caron

Leseprobe

Endlich wieder Football!
Ich spüre förmlich, wie happy alle sind, dass es wieder losgeht.
Das erste Heimspiel der Saison ist ausverkauft, jeder Sitz bis zum letzten Platz besetzt und ich spüre die Energie der über hunderttausend Menschen in jeder Faser meines Körpers. 

Schon mal neben einem Stromkasten gestanden? Sie summen, genau wie ich. Als ob ich aus lauter elektrischen geladenen Teilchen bestünde.
Eigentlich müssten wir die Mannschaft auf dem Feld anfeuern, aber ich glaube, niemandem sind wir so egal, wie den Spielern. Deshalb konzentriere ich mich aufs Publikum. 
Meine Position ist an der zwanzig Yard Linie, zwei meiner Teamkolleginnen stehen links und rechts drei Yards entfernt, alles ist genau durchgetaktet und einstudiert.
Heute ist der schönste Tag meines Lebens und nichts, aber auch gar nichts kann ihn mir verhageln.
Ich werde der Uniform und für was sie steht, Ehre machen und mein Bestes geben.

»Jenna«, höre ich eine weibliche Stimme über mir rufen, und zum ersten Mal versuche ich, mich auf etwas anderes zu konzentrieren als auf die Perfektion meiner Bewegungen. 
Ungefähr zwei Meter über mir an der Balustrade winkt meine Schwester Kate aufgeregt.
Freudentränen steigen mir in die Augen, allerdings mit einem Anflug von Wehmut. Mom ist nicht hier, wie immer muss sie arbeiten. 
Sie und Dad sind stolz auf dich, sagt ihr Blick, der sich kurz nach oben in den blauen Himmel richtet. 
Meine neun Jahre ältere Schwester war achtzehn, als unser Vater starb. Während unsere Mutter die Familie mit ihrem Job als Krankenschwester über Wasser hielt, war Katelyn eine Art Mutterersatz für Raelyn, Gracelyn und mich. 
Mom hat diese Woche Spätschicht im Krankenhaus, die Zwillinge studieren am College in Lexington und schreiben nächste Woche wichtige Klausuren, weshalb nur Katelyn hier ist.
Unsere ganze Familie ist football-verrückt, Mom war früher selbst ein Dallas Cowgirl Cheerleader, eine DCC, und heute stehe ich in der gleichen Uniform am Spielfeldrand. Mein Traum, seitdem ich ein kleines Mädchen war.
Benachbarte Fans werden auf uns aufmerksam, wir Schwestern sehen uns sehr ähnlich. Die Zuschauer um Kate herum winken mir zu und machen Fotos mit meiner Schwester. Lachend winke ich mit meinen Pompons zurück.

Dies ist der schönste Tag meines Lebens, mein Herz möchte schier platzen vor Freude. 

Dad war sein Leben lang Cowboys-Fan, hat hier sogar eine Saison nach dem College gespielt. Leider ist der Konkurrenzkampf irre hoch, von circa fünfundzwanzigtausend Collegespielern schaffen es jedes Jahr höchstens zwei Prozent in die NFL. Dad hat es geschafft, aber als er sich eine Verletzung zuzog, war der Traum vorbei.

»Verkaufst du mir deinen Kalender?«, brüllt einer der Typen, die neben meiner Schwester stehen. Er trägt die Kappe der neuen Saison.
Ich schenke ihm ein Lächeln und deute, dass er sich bis zur Pause gedulden müsse. 

Mein Herz klopft aufgeregt. Jede DCC hat dreißig Teamkalender zu verkaufen, das ist so vorgeschrieben. Fünf habe ich schon verkauft, vielleicht schaffe ich heute noch ein paar.
Die Zuschauer springen von ihren Sitzen und plötzlich werde ich umgerissen. Hart stürze ich zu Boden und …

Ein unerträglicher Schmerz durchzuckt meine Hand, ein gegnerischer Footballspieler ist mir auf die Handfläche getreten, ein anderer springt über uns hinweg, denn einer …
UFF! 
Liegt auf mir. 

Seine Schulterpolster drücken meine – Hilfe! – Vulva platt. 

Aus Reflex versuche ich ihn wegzustoßen, weg zu krabbeln, alles zu tun, damit er von mir runtergeht, aber …

»Halt still«, brummt er. Die Vibration seiner Stimme überträgt sich über das Gitter seines Helms und meiner Gürtelschnalle direkt in meinen Unterleib.
Entsetzt reiße ich die Augen auf, als ich das Malheur begreife: Sein Helm hat sich unter der Schnalle meiner Hotpants verfangen.
Lieber Gott, das passiert jetzt nicht wirklich. 

Meine linke Hand fühlt sich an, als wäre ein Motorrad drübergefahren, ich kann die Finger nicht bewegen, aber mit der rechten versuche ich, das Schutzgitter des Helms zu lösen. 
Kurzerhand nimmt er den Helm ab.
Oh nein! 

Conner Fucking McShaw sieht auf meine langen nackten Beine, die links und rechts neben seinen Schultern in die Luft ragen. Sofort lasse ich sie zur Seite fallen.
Verzweifelt versuche ich, den Helm loszuwerden, aber mit seinen behandschuhten Händen schlägt er meine Finger weg.

»Halt still. Hast du dir wehgetan?«

DU hast mir wehgetan, will ich ihn anbrüllen, bekomme aber keinen Ton heraus.
Conner McShaw. 
Kniet vor mir, zwischen meinen Beinen! 

Bitte erschießt mich jemand! Freiwillige vor.

Meine Schwestern und meine Mitbewohnerin Kayla, sowie meine fünfunddreißig Teamkolleginnen werden mir die Haare ausreißen und alles genau wissen wollen. 
Er ist der heißeste Tight End der Liga und ehrlich gesagt der heißeste Typ der ganzen NFL. Wenn man auf große, muskulöse, tätowierte Fünfundzwanzigjährige mit Bart und Grübchen steht.
Yep, das ist er.
Ohne Eile legt er eine Hand auf mein Schambein und befreit seinen Helm.
Uhh, Hilfe!
»Das war ein harter Tackle, sorry. Tut dir was weh?«

Hm? 

Seine Hand. Auf meinem Körper.
Schmetterlinge. In meinem Bauch.

Ich erbebe.

»Con!« 

Einer der Trainer und auch Mikah, der Quarterback rufen ihn, aber Conner tut so, als gäbe es die hunderttausend Menschen um uns herum gar nicht und hilft mir auf die Beine, als wöge ich nichts.
Er ist riesig, ich habe ihn noch nie aus der Nähe gesehen. Mit besorgtem Blick legt er eine Hand an mein Gesicht und schaut mich an.
Mit den fingerbreiten schwarzen Streifen unter den Augen sieht er gefährlich und noch sexier aus.
Dann beugt er sich vor und gibt mir einen Kuss auf die Wange. Sein Bart pikst und es ist viel zu schnell vorbei.
»Sorry noch mal. Ich muss los, mein Typ wird verlangt.«

Er zwinkert und kurz sehe ich sein Lächeln, ehe er sich umdreht und losläuft.

[…]


Entdecke mehr von Buch-Sonar

Melde dich für ein Abonnement an, um die neuesten Beiträge per E-Mail zu erhalten.

Hinterlasse einen Kommentar