Marie hat den Traumjob. Sie arbeitet in einem Weihnachtspostamt und beantwortet Briefe, die Kinder an das Christkind schreiben.
Doch der Brief des kleinen Emil berührt sie besonders. Er wünscht sich zu Weihnachten nichts sehnlicher, als dass sein Vater wieder glücklich wird, nachdem Emils Mutter vor einiger Zeit gestorben ist. Das beiliegende Foto zeigt auch noch einen äußerst attraktiven Mann.
Vielleicht sollte Marie sich der Sache persönlich annehmen?
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Je mehr Zeit verging, desto mehr zweifelte Marie an ihrem Vorhaben. Das war eine Schnapsidee gewesen. Nur, weil sie Halluzinationen in Form von Glöckchengeläut hatte, musste sie jetzt unbedingt nachsehen, welcher Vater kein Weihnachten mehr feiern wollte.
Weißt du, Emil, die fremde Frau hat Glöckchen bimmeln hören und gedacht, da kommt sie doch mal persönlich vorbei, um dir zu sagen, dass es gar kein Christkind gibt, sondern irgendeine Verrückte auf deinen Brief geantwortet hat. Sie wollte nämlich persönlich den Geist der Weihnacht über deinen Vater bringen, weil der so gut aussieht.
Das hier war doch bescheuert. Marie startete den Wagen und fuhr los.
Ihr Magen meldete sich. Um zehn hatte sie ein Laugenbrötchen gegessen. Danach war sie zu aufgeregt gewesen, um etwas zu essen.
Sie fuhr in diesem Moment am örtlichen Weihnachtsmarkt vorbei.
Waren das die imaginären Glöckchen oder bimmelte hier wirklich etwas?
Zufällig wartete auch noch ein freier Parkplatz nur wenige Schritte vom Eingang des Weihnachtsmarktes entfernt auf sie.
Marie parkte den Wagen und stieg aus. Sie malte sich schon aus, was sie essen würde. Mal sehen, was dieser Weihnachtsmarkt zu bieten hatte.
Natürlich war kurz die Hoffnung aufgeflammt, hier auf Emil und seinen Vater zu treffen. Aber das war sehr unwahrscheinlich, wo doch dieser Oliver alles, was mit Weihnachten zu tun hatte, ablehnte. Es sei denn, Emil hatte den Geist der Weihnacht schon über seinen Vater gebracht.
Genau! Als ob!
Sie trat auf eine kleine Eisplatte und geriet plötzlich ins Rutschen. Gerade so konnte sie sich abfangen. Sie musste besser aufpassen, wo sie hintrat.
Als sie ihren Blick vom Boden hob, blickte sie in zwei grüne Augen.
[…]
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